Freiheit

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Samstag, 13. Dezember 2014

Alles Yoga oder was......

Heute war der erste Tag meiner Yogalehrer-Ausbildung. Wir sind 18 Personen, darunter auch ein Mann. Als der Dozent mit Turban und weißem Wallegewand in den Kursraum kam, sah ich schon meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt, dass ich an so einen radikalen Esoterik-Guru geraten bin, aber ich muss sagen, dass er mich positiv überrascht hat. Er führt souverän und humorvoll durch die Stunden und es hat mir echt Spaß gemacht. Morgen ist der zweite Tag des ersten Wochenendes und dann geht es erst Ende Januar weiter. Genau an dem Samstag, an dem ich morgens um 6.30 Uhr aus Australien zurückkomme. Mal schauen wie fit ich bin, aber eigentlich habe ich schon vor hinzugehen. 

Wir haben heute den Sonnengruß gelernt und viele der einzelnen Stellungen immer und immer wieder wiederholt, denn es ist wichtig diese korrekt auszuführen, um Verletzungen vorzubeugen. Vormittags werden die Körperübungen gemacht, nachmittags nach dem Mittagessen dann der theoretische Teil. Den fand ich heute schon interessant. Wir haben über die verschiedenen Ebenen gesprochen. Es gibt 5: Körper, Prana, Emotion, Mental & Seele. Wenn diese Ebenen im Ungleichgewicht sind, können wir z.B. unsere Seele nicht mehr hören. Diese ,sagt' uns was für uns richtig ist. Durch das Ungleichgewicht hören wir sie aber nicht mehr. Um alles wieder miteineinander in Einklang zu bringen, ist es wichtig, alle Ebenen anzusprechen. Durch Körperübungen (Asanas), Atmen (Pranayama), Mantren und Meditation. 

Ich hoffe, ich habe alles richtig behalten. Bin schon gespannt was uns morgen erwartet. Die Abfolge des Sonnengrußes wieder und wieder zu üben, war echt anstrengend und ich kam ziemlich ins Schwitzen. Außerdem bin ich um ein vielfaches unbeweglicher, als noch vor ein paar Jahren. Der frühere Ausdruck meiner Reitlehrerin ,steif wie eine Eisenbahnschiene', kommt mittlerweile sogar hin. Hoffe das durch die nun zukünftige tägliche Yogapraxis ich wieder dehnbarer werde. Denn das ist eine unserer Hausaufgaben - jeden Tag mindestens ca. 10 Minuten Yoga üben. Je mehr, desto besser. Der Dozent hat es mit dem Zähneputzen verglichen. Je öfter man putzt, desto besser ist es für die Zähne. Bis Ende Januar sollen wir den Sonnengruß beherrschen und ansagen können, d.h. laut vor der Klasse aussprechen, als würde man selbst unterrichten. 

Interessant bei dieser Ausbildung finde ich auch, dass viele verschiedene Yogarichtungen erklärt werden. Man ist nicht nur auf eine spezialisiert, sondern lernt mehrere kennen. 

Anstrengend und schmerzhaft war auch das Sitzen. Zuerst haben wir verschiedene Sitzpositionen ausprobiert, z.B. Fersensitz, Schneidersitz etc. und mithilfe von Kissen und Decken erprobt, auf welche Art und mit welchen Hilfsmitteln jeder am besten und über lange Zeit auf dem Boden sitzen kann. Dabei wurde immer abwechselnd jemand nach vorne gerufen und hat dann die Übung vorgemacht und wurde dabei korrigiert. Danach wurden Paare gebildet und man hat sich gegenseitig korrigiert und unterstützt. Da dort für mich alles Fremde sind, war es anfangs etwas merkwürdig, aber nach einiger Zeit ging es. Vor allem die Übungen mit einem fremden Mann zu machen, war komisch. Denn bei den Korrekturen berührt man sich auch und normalerweise mag ich es nicht, wenn fremde Männer mich anfassen. Aber es war ok. Er hat ja nicht gegrabscht oder sowas. 

Jedenfalls merke ich, dass ich mich heute körperlich betätigt habe und ich nun auch nicht jünger werde. Um es mal im heutigen Jugendslang zu sagen: Boah, Alta, isch hab Rücken......... 

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