Freiheit

Freiheit

Dienstag, 29. April 2014

Immer mitten in die Fresse rein!!!!

Genau dies würde ich nun nämlich gerne mit meinem Ex-Freund tun - ihm einfach eine reinhauen. Aber so richtig.

Mag sich für manchen sicher übertrieben anhören, aber so ist es nunmal. Ich bin wütend, traurig und fühle mich gedemütigt. Er hat mir letztes Jahr mein Herz gebrochen, als er Schluss gemacht hat und danach bin ich komplett zusammengebrochen. Es war einfach zuviel. Aber anscheinend hat ihm das nicht gereicht, musste nochmal kommen und extra drauftreten. Bin ja nur ich - macht ja nichts. Mit mir kann man es ja machen.

Ich habe ihm soviel anvertraut und ich meinte es ernst, als ich mit ihm über Kinder, Heirat etc. gesprochen habe. Darüber habe ich noch mit keinem meiner vorherigen Freunde geredet, weil ich es mir mit keinem vorstellen konnte. Nur mit ihm.

Ich war wirklich stolz auf mich, dass ich mich in den letzten Monaten so gut zusammengerauft habe und meine Therapeutin und auch Psychiater haben gesagt, dass ich innerhalb kurzer Zeit wirklich grosse Fortschritte gemacht habe. Und dann kommt er daher und bringt mich wieder total aus dem Gleichgewicht. Was ich mir so mühsam erarbeitet habe, sehe ich nun wieder als Haufen Scherben vor meinen Füssen liegen. Ich darf gar nicht daran denken, wie hart es wird das wieder zu flicken. Und wie bei einer kaputten Vase, wenn man diese wieder klebt, werden die Stücke nie wieder so perfekt passen wie zuvor. Man sieht trotzdem immer die Klebestellen.

Und ich zweifle daher an allem was zwischen uns war oder ich dachte, was zwischen uns war. Selbst die schönen Erinnerungen hat er damit beschmutzt. Vielleicht hat er mich einfach die ganze Zeit nur
verarscht und Spielchen gespielt. Er will alles und jeden (Ex-Freundin, mich, Affäre etc.) auf einmal
und wir alle sollen am besten auch noch ganz nach dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen zusammen harmonieren.

Stattdessen sollte er endlich erwachsen werden und kapieren, dass sein Gerede und seine Handlungen auch Konsequenzen haben bei den Menschen, die ihre Gefühle in ihn investieren und seine Spielchen dann abbekommen. Ich wünsche ihm, dass er eines Tages durch die Hölle gehen wird, durch die ich letztes Jahr gehen musste. Und dass dies ihn lehren wird nicht mit den Gefühlen anderer Leute zu spielen.

Ich bin so wütend und gleichzeitig heule ich, weil ich so verletzt bin. Würde ich ihn nicht lieben, wäre mein Hass auf ihn wohl momentan auch nicht so gross.

Könnte ich ins Jahr 2012 zurückreisen, würde ich mich für das Wochenende, an dem ich ihn

kennenlernte, krankmelden. Dann wäre mir viel, sehr viel Kummer erspart geblieben. Da dies leider nicht möglich ist, möchte ich einfach nur in sehr naher Zukunft über ihn hinwegkommen. So wie er es ja offensichtlich schon ist (obwohl er sagte, er würde für sehr lange Zeit nach unserer Trennung Single bleiben). Auch wieder nur bla bla. Zwischen seinem sehr lang und meinem liegen wohl paar Monate.

Daher ist der untenstehende Song für alle Ex-Freunde
(P.S. Keiner meiner Ex hat mich je geschlagen oder geschubst etc., aber Worte und abweisendes Verhalten können genauso weh tun).
(P.P.S. Der Refrain aus Schrei nach Liebe würde auch gut passen).


Ein Song namens Schunder - Die Ärzte

Du hast mich so oft angespuckt, geschlagen und getreten
Das war nicht sehr nett von dir, ich hatte nie darum gebeten
Deine Freunde haben applaudiert, sie fanden es ganz toll
Wenn du mich vermöbelt hast, doch jetzt ist das Maß voll
Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt?
Oder hast du da auch, wie so oft, einfach nicht genau zugehört?
Jetzt stehst du vor mir und wir sind ganz allein
Keiner kann dir helfen, keiner steht dir bei
Ich schlag nur noch auf dich ein

Immer mitten in die Fresse rein...

Ich bin nicht stark und ich bin kein Held, doch was zu viel ist, ist zu viel
Für deine Aggressionen war ich immer das Ventil
Deine Kumpels waren immer dabei, doch jetzt wendet sich das Blatt
Auch wenn ich morgen besser umzieh, irgendwo in eine andere Stadt
Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erzählt?
Oder hast du da auch, wie so oft, im Unterricht gefehlt?
Jetzt liegst du vor mir und wir sind ganz allein
Und ich schlage weiter auf dich ein — das tut gut
Das musste einfach mal sein

Immer mitten in die Fresse rein…

Montag, 28. April 2014

Aus Schaden wird man klug

So sagt es zumindest der Volksmund. Leider trifft das wohl nicht auf mich zu.

Letzte Woche schrieb mich mein Ex-Freund via WhatsApp an und wir haben seitdem ab und an geschrieben. Es war ein komisches Gefühl - so vertraut, aber trotzdem anders. Ich habe es vermisst mit ihm zu schreiben und ihm meine Gedanken mitzuteilen oder einfach nur über meinen Tag zu berichten (da er nicht aus Deutschland kommt, haben wir meist per WhatsApp kommuniziert).

Dabei kam einiges zur Sprache:

Wie sehr er mich geliebt hat, ich war die Einzige mit der er sich vorstellen konnte ein Kind zu haben, er wäre total verrückt nach mir gewesen und die Entscheidung Schluss zu machen war die schlechteste seines Lebens und er bereut sie etc. etc.

Was soll ich denn nach solchen Worten bitte schön denken?!?!

Mein blödes kleines Herz ist vor Freude aus der Brust gesprungen, hat mein Gehirn mitgerissen und beide haben fröhlich singend zu meinen Füssen Lambada getanzt.

So oft habe ich mir vorgestellt und auch insgeheim gewünscht, es wäre wie in dem  Lied ,Dear Darlin' von Olly Murs. Und dann schrieb er mir wirklich oben gesagte Dinge und ich dachte, ich hätte vielleicht auch mal Glück und unsere Beziehung, die so schön begonnen hat, hätte noch eine Chance. Ich sah schon unser nächstes Treffen vor mir, bei dem wir uns beide heulend in die Arme fallen und er mir sagt, wie sehr er mich liebt und mich vermisst hat.

Stattdessen schreibt er mir auf meine heutige Frage hin, wie er für mich fühle, er hätte mich lieb. Als wäre ich ein Hund!
Und das käme jetzt alles etwas plötzlich für ihn und ob es eine Rolle spiele, wie er fühlt. Ich komme mir so unglaublich dumm vor!!

Dear Darlin' von Olly Murs aus dem Album: Right Place Right Time

Dear Darlin’, please excuse my writing.
I can’t stop my hands from shaking cos I’m cold and alone tonight.
I miss you and nothing hurts like know you.
And no one understands what we went through.
It was short. It was sweet. We tried.

And if my words break through the wall and meet you at your door, all I
Could say is:
“Girl, I mean them all.”

Dear Darlin’, please excuse my writing.
I can’t stop my hands from shaking cos I’m cold and alone tonight.
I miss you and nothing hurts like know you.
And no one understands what we went through.
It was short. It was sweet.
We tried.

We tried.

Been thinking about the ball we dreamt.
Feeling like the sofa was sinking.
I was warm in the hope of your eyes.

So if my words break through the wall to meet you at your door, all I could
Say is:
“Girl, I mean them all.”

Dear Darlin’, please excuse my writing.
I can’t stop my hands from shaking cos I’m cold and alone tonight.
I miss you and nothing hurts like know you.
And no one understands what we went through.
It was short. It was sweet. We tried.

Oh I concur. These arms are yours to hold.

And I miss you and nothing hurts like know you.
And no one understands what we went through.
It was short. It was sweet. We tried. We tried.

Freitag, 4. April 2014

Sie haben Post!

Anlässlich des sich morgen zum 20ten Mal jährenden Todestages eines bekannten Musikers, bin ich Schritt für Schritt auf die untenstehende Geschichte gekommen und habe überlegt, was ein Verstorbener wohl noch gerne seiner Familie mitteilen würde, wenn er denn könnte.

Was bringt einen jungen Menschen dazu (er war 27) sich selbst das Leben zu nehmen. So eine tiefe Verzweiflung zu verspüren und keinen anderen Ausweg zu sehen, als sich in dieses tiefe schwarze Loch, dieses große Unbekannte namens Tod zu stürzen. Denn keiner weiß, was kommt und was ihn dort erwartet.
Niemand, der bereits einige Zeit dort war, kam je zurück und kann darüber berichten, so als hätte er nur einen Ausflug ins Sommercamp gemacht. Und soweit ich weiß, hat auch noch niemand einen Brief von dort mit ersten Eindrücken erhalten.

Trotz des sehr ernsten Themas, ist der Brief lustiger geworden, als ich anfangs dachte:


Hallo meine lieben Hinterbliebenen,

nachdem ich letztlich dem richten weißen Lichtstrahl gefolgt bin (der erste war der der Lok, vor die ich gelaufen bin), bin ich wohlbehalten im Himmel angekommen.

Das Wetter ist einfach himmlisch :-)

Es ist eh viel lustiger hier, als ich gedacht habe. Die Leute spielen sich gegenseitig gerne Streiche. So habe ich schon erste Freunde gefunden, während ich in der Warteschlange vorm Himmelstor stand.

Der ältere Herr, der sich als Petrus vorgestellt hat, hat direkt am Himmelstor angefangen mich zu necken. Er scheint wirklich nett zu sein. Und tierlieb. Was ja meistens auf einen guten Charakter schließen lässt. Auch wenn die Tierart, die er ,vergöttert' (hi hi), recht gewöhnungsbedürftig und absolut nicht mein Fall ist.

Ich muss schon sagen, der Big Boss scheint eh sehr tolerant mit seinen Angestellten zu sein. So darf Petrus sein Haustier sogar mit zur Arbeit nehmen und er ist an dessen Anwesenheit gewöhnt. Für ihn war also die Schlange, die sich stets in der Nähe des Tors aufhielt, nichts besonderes.

Sie ist auch sehr gut dressiert und muss intuitiv gespürt haben, wie hungrig ich war. Sie brachte mir einen roten, saftigen Apfel, bei dessen Anblick alleine mir schon das Wasser im Munde zusammen lief. Und ihr beschwörendes ,issss missschhhh' machte mich nur für eine Sekunde stutzig. Schließlich bin ich im Himmel, da können sicher alle Tiere reden. Und für den Sprachfehler kann sie schließlich nichts (Diskriminierung hat im Himmel einfach keinen Platz). Und ihr Lispeln war einfach zu putzig.

Ich habe also genüßlich in den roten Apfel gebissen und vor Verzückung die Augen geschlossen. Und gestöhnt. Laut. Sehr laut. Das Geräusch muss die Schlange erschrecht haben. Denn plötzlich war sie verschwunden. Vielleicht war es aber auch die Hektik, die plötzlich um mich herum ausbrach. In der einen Sekunde starren mich noch alle an, in der anderen stürmen auch schon alle auf mich zu und schreien mir in Sprachen, die ich noch nie zuvor gehört habe, Worte entgegen, die ich nicht verstehe.

Ich hab gar nicht kapiert, was los ist. Alle reden auf mich ein und spucken mir vor die Füße. Komische Begrüßungsfloskeln haben die hier. Ich dachte, was die können, kann ich auch und spucke ihnen ebenfalls entgegen. Leider haben ein paar von ihnen dadurch Bröckchen meines Apfels abbekommen, aber anstatt sauer zu sein, lachten sie irgendwie erleichtet und klopften mir anerkennend auf die Schulter.

Ich glaube mittlerweile, dass es so eine Art Initiationsritual war, um in ihre Gang aufgenommen zu werden.
Wenn wir uns treffen, bin ich zwar der einzige, der zur Begrüßung spuckt, was sie zu verwirren scheint (warum auch immer), aber ich bin nun einer von ihnen.

Wir teilen uns sogar zu siebt ein Zimmer. Das Zimmer ist sehr gemütlich, auch wenn es etwas an Privatsphäre fehlt. Überhaupt ist hier alles recht überfüllt. Muss wohl etwas mit diesem Karma-Quatsch zu tun haben.

Mein Bett ist riesig und die Decken und Kissen ein Traum: Weißer Riese weiß und flauschig - ich bin wie auf Wolken gebettet (ha ha, kleiner Insiderwitz ;))

So, meine Lieben, es wird Zeit fürs Bett. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass es mir gutgeht.

Und denkt dran - keiner kommt hier lebend raus :-)

Alles Liebe
xoxoxoxo