Über mich

Mein Name ist natürlich nicht Taleju, aber ich möchte erstmal unerkannt bleiben. Zum einen, weil ich nicht jedem in meinem Umfeld meine Krankheit, Generalisierte Angststörung, auf die Nase binden möchte und zum anderen, weil man mit dieser Krankheit auch in der heutigen Zeit und Gesellschaft noch mit einem Stigma behaftet ist. 

Ich bin 37 Jahre alt laut Geburtsurkunde, fühle mich aber je nach Tagesform wie eine 80- oder 18jährige, also entweder frisch, fromm, fröhlich, frei (wie Theo Lingen zu sagen pflegte) oder Heute ist alles doof-mäßig (kurz: bäh!). 

Ich bin bei meinen herzallerliebsten Menschen aufgewachsen, nämlich meinen Großeltern. Daher kenne ich auch Schauspieler wie Theo Lingen. Oder Sänger wie Heintje. Beide, also meine Großeltern, fehlen mir sehr, denn sie sind leider schon vor ein paar Jahren verstorben. 

Nun lebe ich mit meinen beiden Meerschweinchen, genannt Schweinis, in einer Kleinstadt in NRW. Schön ist es hier, wo ich wohne. Viel Grün um mich rum und nicht der ständige Lärm, den Städte halt so normalerweise mit sich bringen. Viele meiner Kollegen und Freunde wundern sich, warum ich nicht in die Großstadt ziehe und stattdessen jeden Tag 3 Stunden Pendeln in Kauf nehme. Aber ich mag meine Wohnung (in der ich nun wieder ohne Angst mich sogar mehrere Tage am Stück befinden kann), die ruhige Seitenstraße in der sich meine Wohnung befindet und den Wald nur ein paar Minuten Fußmarsch entfernt. Morgens und abends kann ich den Vögelchen zuhören, wenn ich im Bett liege. 

Die Anonymität der Großstadt reizt mich dagegen nicht. Der Gestank, der Verkehr, die vielen Leute, das Gedränge. Die hohen Mietpreise für viel kleinere Wohnungen, manchmal sogar richtige Dreckslöcher. Neeeeee! 

Wie ich mich selbst beschreiben würde:

Ich denke, ich bin seltsam. Nicht nur, weil mir das schon mehrere Leute gesagt haben, sondern weil ich mich manchmal wirklich so fühle, da ich mich selten irgendwo richtig dazugehörig empfinde. 
Außerdem bin ich chaotisch. Mein Ablagesystem ist ein Albtraum, mein Kleiderschrank unordentlich und ich spüle äußerst ungern. Aber ist immernoch besser, als abzutrocknen und alles wegräumen zu müssen. Daher kann es passieren, dass ich manchmal keine Teller oder Gläser mehr im Schrank habe, weil ich keine Lust habe zu spülen. Sowieso versuche ich alles weitestgehend aufzuschieben, was mit Hausarbeit zu tun hat. Jemand mit Hausstauballergie sollte mich besser nicht besuchen. Wie ich schon in einem Blog geschrieben habe, sollte man bei mir nicht vom Fußboden essen (außer man hat ein außergewöhnlich robustes Immunsystem) und ich werde niemals zur Hausfrau des Jahres gekürt. Wie man merkt neige ich zur Faulheit. Zumindest in diesen Dingen. 

Hobbys habe ich eher wenige, da sich bis zum Jahr 2013 bei mir alles um die Arbeit gedreht hat und somit keine Zeit war für andere Dinge. Meine Therapeutin hält es aber für immens wichtig, sich in der Freizeit mit Aktivitäten zu beschäftigen, die einen ausfüllen und begeistern. Nun, ihr Vorschlag für mich war stricken (hätte ich auch als Beleidigung auffassen können). 

Nur Stricken langweilt mich total und ich bin bei meinem einzigen Versuch (ich habe es wirklich ausprobiert) morgens um 10 dabei eingeschlafen. Dann habe ich Acrylmalerei probiert und festgestellt, dass ich im Gestalterischen auch nicht sehr begabt bin und besser mit Worten umgehen kann, als mit Farben. Oder Ton. Daher widme ich mich nun dem, was mir Spaß macht und etwas, was ich auch besser kann. Nämlich dem Schreiben. Dem Schreiben dieses Blogs. 

Und ich liebe Bücher! Abtauchen in fremde Welten, fremde Identitäten. Einfach fantastisch! Da ich mit viel Phantasie gesegnet bin, sind diese Welten immer bunt, auch wenn meine manchmal grau ist. Wenn ich lese, vergesse ich alles um mich herum und es ist mir schon passiert, dass ich meine Haltestelle verpasst habe, weil ich so vom geschriebenen Wort gebannt war. 

Außerdem bin ich lustig, zuverlässig und eine treue Seele. Meine Großeltern haben mich zu einem anständigen Menschen erzogen. In manchen Dingen bin ich spießig, gar langweilig normal und nicht so aufgeschlossen, spontan und risikofreudig wie ich es mir oft wünsche. Ich lache gern, auch über mich selbst. 

Ich bin eine Bedpotato, denn das ist mein mittlerweile liebster Ort in meiner Wohnung. Hier lese ich, suche Zitate oder Bilder, die mich bewegen, gucke meine Serien auf dem iPad oder schreibe bis spät in die Nacht meine Ideen nieder, aus deren Fitzelchen sich dann irgendwann meine Geschichten ergeben. 

Manche halten mich für zu nett und naiv, weil sie denken, sie können alles mit mir machen, da ich mir viel gefallen lasse. Aber hat man bei mir einmal eine bestimmte Grenze überschritten, gibt es kein Zurück mehr. Dann ist Schluss und diese Person braucht sich bei mir nicht mehr blicken zu lassen. Ich bin nachtragend und verzeihen fällt mir schwer. Ich verabscheue Lügen und wenn man(n) mich hintergeht und denkt, ich merke es nicht. Aber was das betrifft habe ich ein erstaunlich gutes Gedächtnis und ich entlarve Leute, die mir etwas erzählen und dann nach Monaten etwas ganz anderes weismachen wollen. Denn ich wirke vielleicht oft naiv und werde daher unterschätzt, aber ich bin es nicht. Aber mir soll's recht sein. Es ist nur zu meinem Vorteil. 

In den vergangenen Jahren seit 2013 habe ich gemerkt, wie viel in mir steckt und dass ich mich vor nichts und niemandem verstecken oder mein Licht unter den Scheffel stellen muss. Ich bin stark, auch wenn manche Personen mich für schwach halten. 

Was viele Leute nicht sehen und wahrhaben wollen, ist, dass Menschen mit Depressionen, Angststörungen etc. alles andere als schwach sind. Denn viele Tage ihres Lebens gehen sie durch die Hölle, von deren Grausamkeit mancher ,Normalo' überrascht wäre und kapitulieren würde. 
Trotzdem machen wir weiter. Immer wieder fallen, sich aufraffen, Staub von der Hose klopfen und weitermachen. Jeden Tag. Und das erfordert innere Stärke. Und Mut.