Freiheit

Freiheit

Sonntag, 22. März 2015

Keep calm and do Yoga

Heute habe ich meine erste private Stunde als angehende Yoga-Lehrerin gegeben und ich muss gestehen - ich war aufgeregt. 

Durch das hohe Pfeifen meiner Meerschweinchen geweckt und gegen 7.30 Uhr endgültig aus dem Bett gescheucht (von der Tonlage her könnte man meinen, sie sind chronisch unterernährt) habe ich natürlich erstmal meine drei Weiber Schweinis und Fritzchen Schweini versorgt - ich frage mich oft, wo die den ganzen Salat hinstecken, denn trotz abendlicher Fütterung war heute Morgen alles ratzeputz weg - und habe auch mir selbst dann ein Frühstück gegönnt. Irgendwie habe ich dabei die Zeit etwas aus den Augen verloren.

Habe also gefrühstückt, dabei gelesen (ich liebe neuerdings Instagram!), mich danach langsam angezogen und gewaschen. Dann wollte ich in aller Ruhe mein Schlafzimmer in ein Yoga-,Studio' verwandeln und mich kurz mit ein paar Sonnengrüßen aufwärmen. Während ich also langsam jede Kerze einzeln aus dem Wohnzimmer ins größere Schlafzimmer trug und sie anzündete, fiel mein Blick auf die Uhr und ich dachte nur, dass diese wohl auch neue Batterien braucht und gestern Abend um 10.45 Uhr stehengeblieben ist. Ließ mich also nicht aus der Ruhe bringen. Erst als ich dann auf meinem iPad die Meditationsmusik anstellte, bemerkte ich, dass auch die Uhr - mittlerweile - 10.50 anzeigte und somit die vorherige Zeitanzeige korrekt war. 

Meine ,Schülerin' (aka Versuchsobjekt C.) wollte um 11 kommen und sie ist nicht für ihre Unpünktlichkeit bekannt. Da konnte ich auf einmal auch in schnell die Kerzen rübertragen, anzünden, Speedy-Gonzalez-mäßig staubsaugen, das Waschbecken im Badezimmer noch putzen und Matten, Decken und Kissen auslegen. Mein Schlafzimmer roch mittlerweile dank einer Duftkerze, die sich zwischen die anderen Kerzen geschmuggelt hatte, als wolle ich ihr eher eine Tantramassage, als eine Yoga-Stunde geben, so dass ich das Fenster nochmal aufriss und als ich dann gerade in den letzten Vorbereitungen der Getränke war, klingelte es auch schon. Aufgewärmt war ich also. Auch ganz ohne Sonnengruß. 

Und nach kurzem Geplauder mit dem wir uns beide auf den neusten Stand gebracht und über unsere Frisurpläne geredet haben (hey, wir sind Mädels!) ging es auf die Matte. Angefangen haben wir mit einem Anfangsmantra, danach ging es zum Sonnengruß. Für mich war es ganz neu, dass ich, während ich den Sonnengruß zeigte, auch laut die Ansagen machte. Das war gar nicht so einfach. Obwohl Frauen ja multitaskingfähig sind und ihnen nachgesagt wird, dass sie gerne quatschen, am liebsten mit anderen Frauen, war es doch nicht einfach das Reden, die Übung machen und atmen in Einklang zu bringen. 

Da wir beide nur zu zweit waren, konnte ich jede einzelne Stellung mit Versuchsperson C. durchgehen und nötigenfalls korrigieren. So vergingen letztendlich zwei Stunden (ja, wir haben auch zwischendurch mal auf der Matte gelegen und gelacht. Und gequatscht (Kommentar dazu: siehe oben). Zum Schluss gab es noch ein Mantra. Also hingesetzt und losgesungen. Denkste. 

Als ich dies vergangene Woche per WhatsApp ankündigte, dachte C. wohl noch, ich wolle sie verarschen und hat lachend die zugesendete Übungs-Lieddatei gelöscht. Dem war aber nicht so. Denn zum ganzheitlichen Yoga gehört nun auch mal ein Mantra. Ich muss dazu sagen, dass lautes Singen vor anderen Leuten bei mir auf der Beliebtheitsskala gleichkommt mit Tanzen. Und Tanzen = Spießrutenlaufen. Gut, dass ich das Mantra auf dem iPad hatte und leise im Hintergrund mitlaufen lassen konnte. Na gut, es war nicht ganz soo leise. Es war mittellaut. Ok, laut. Sehr laut. Quasi bis zum Anschlag aufgedreht. Also ,unsere-beiden-lieblichen-Stimmchen-haben-wir-selbst-kaum-gehört' laut. 

Was meine Nachbarn, die alle ältere Herrschaften sind, anfangs bestimmt verstört hat, denn solche Lautstärken sind sie von mir nicht gewohnt. Dabei sollten sie eigentlich dankbar sein, denn sie konnten somit unseren Gesang nicht hören, kein Glas ist zersprungen und der Nachbarshund verfiel nicht ins Jaulen bis er heiser war. 

Vielleicht sollte ich ihnen trotzdem besser nicht erzählen, dass C. nächsten Sonntag wieder zum Yoga kommen will....... 

Mittwoch, 18. März 2015

Erich Fromm - das Gegenteil von Glück

Das Gegenteil von Glück ist nicht Kummer oder Schmerz, sondern Depression. (Erich Fromm, Psychoanalytiker)