Freiheit

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Sonntag, 30. November 2014

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt..... 🎄🎅

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier. Dann steht das Christkind vor der Tür :-) 

Heute ist der erste Advent und somit Beginn der - rischtisch - Adventszeit. Ich liege auf der Couch, habe mich in meine Decke gekuschelt, Lichterkette und Kerze an und ich fühle mich richtig wohl. In solchen Momenten finde ich mein kunterbuntes Wohnzimmer richtig einladend und saugemütlich. 


Mein kunterbuntes Wohnzimmer :-)
Wenn ich meine Wohnung nicht verlassen muss, finde ich es sogar schön, wenn es draußen schneit, kalt ist und so früh dunkel wird. Dann kann ich es mir drinnen im Pyjama, mit dicken Wollsocken und einem Tee gemütlich machen. Kerzen und Lichterkette, evtl. noch eine Duftlampe, an und der Winter kann kommen. Dazu noch meine Lieblingspantoffeln und schon kann die Entspannung, z.B. mit einem guten Buch, losgehen. Männer würden wahrscheinlich auf Grund eines Hitzschlags eingehen. Ich finde es gerade warm genug, um nicht zu frieren. 

Meine Lieblingspantoffeln:-D 

Und ich habe heute endlich nochmal Zeit nur für mich gehabt und faul gespielt, d.h. ich habe den ganzen Tag im Pyjama verbracht und mich nicht wirklich viel bewegt. Eigentlich nur innerhalb der Wohnung, vom Bett auf die Couch, von dort entweder ins Bad oder in die Küche. Die Schweinis habe ich auch sauber gemacht und gefüttert. Milli Schweini ist leider schon wieder krank :-( Muss wieder mit ihr zum Tierarzt. 

Habe keine Ahnung wann ich das machen soll, denn vor halb 9 abends war ich in den letzten zwei Wochen fast nie zu Hause. Nächsten Samstag haben wir eine große Gala, die ich mit organisiere und auch vor Ort bin. Ein Kollege ist krankheitsbedingt ausgefallen und ich muss seine Arbeit nun auffangen. Sprich: es ist mächtig viel zu tun.

Und ich denke, dass ich deswegen auch heute wieder Migräne hatte. Bin schon mit Kopfschmerzen aufgestanden und die entwickelten sich dann zur Migräne. Hab aber meine Tropfen nicht direkt genommen, da ich noch auf einen Anruf gewartet habe von der Freundin, mit der ich damals in Australien war. Wir haben uns ewig nicht gesprochen und da wollte ich wachbleiben. Wenn ich die Tropfen nehme, schlafe ich nämlich ein und bin für 2/3 Stunden ausgeknockt. 

Das Jahr ist rückblickend so rasend schnell vergangen, dass ich mich wundere, wo die Zeit geblieben ist. Ich bin nun seit 1,5 Jahren Single. Kommt mir kürzer vor. Aber wie schnell die Zeit vergeht. Unglaublich! Ich freue mich einfach nur auf Australien und bin gespannt, was das neue Jahr alles positive für mich bereithält. 

Wenn ich das Jahr 2014 Revue passieren lasse, kann ich gar nicht glauben was alles nur innerhalb eines Jahres passiert ist. Ich komme mir vor, als hätte ich mich transformiert. Bin wie ein Phoenix aus der Asche aufgestiegen. Meine Therapeutin sagte vor 1,5 Wochen bei einer Therapiesitzung zu mir, dass ich so schnell, so große Fortschritte gemacht habe und es gar kein Vergleich mehr ist, wie ich im letzten Jahr vor ihr saß und wie ich nun vor ihr sitze. Ich meinte zur ihr, dass ich Angst habe, dass alles nur von den Tabletten kommt und wenn ich diese mal nicht mehr nehme, alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Sie sagte aber, dass die Tabletten zwar unterstützend eingreifen, aber sie nicht solche Veränderungen herbeiführen. Die habe ich schon alleine bewerkstelligt. 

Oft traue ich der ganzen Fortschritt-Sache nicht. Dann komme ich mir vor wie ein Betrüger, als würde ich allen und mir selbst nur etwas vormachen. Und meine ach so großen Fortschritte nur vorgegaukelt sind, da die Angst und die Depression ja noch da sind und die Leute mir zu unrecht gratulieren und sagen, ich kann stolz auf mich sein, was ich alles geschafft habe. Warum kann ich diese Komplimente nicht annehmen? Nicht mir selbst eingestehen, dass ich stark bin. Stärker, als ich je dachte, zu sein. Warum traue ich mir selbst nicht zu, dass ich stark bin und auch alleine, ohne ,chemische' Hilfe, ein gutes Leben führen kann. Und für mich selbst einstehen kann. Ich auch das Recht habe mal den Mund aufzumachen und anderen Leuten Grenzen zu setzen und zu sagen ,Hey Freundchen, ich bin zwar lieb und nett. Aber bis hierhin und nicht weiter. Wenn du es übertreibst, musst du mit einer passenden Reaktion meinerseits rechnen und die wird dir nicht gefallen." 

Ich habe mich in den letzten Monaten mit Vorständen und einem Vorstandsvorsitzenden aus einer Landesgesellschaft von uns angelegt, da ich die Art und Weise, wie sie sich erdreisteten E-Mails an mich zu schreiben und die unorganisierte Art wie sie arbeiteten, mir echt gegen den Strich ging. Es war mir auch egal, wie mein Chef reagieren würde, da ich ihn in Kopie setzte. Er hätte mich anschreien können, aber es wäre egal gewesen, dann ich hatte gute Argumente, warum ich so reagiert habe, wie ich es tat. Ich bin kein Fussabtreter. Von niemandem! Und ich gehe nie mehr freiwillig in diesen Zustand zurück in dem ich im letzten Jahr so lange gefangen war. Für NICHTS und NIEMANDEN gehe ich dahin zurück! 

Eine Kollegin von mir, die für einen anderen Vorstand bei uns arbeitet, hat während eines
gemeinsamen Mittagessens zu mir gesagt, dass ich mich sehr verändert habe. Schon die Art wie ich rede und was ich sage, hätte sich verändert. Ich war total erschrocken, da ich dachte, sie meint es negativ. So in der Art wie ,komm mal wieder von deinem hohen Ross runter'. Aber das war gar nicht der Fall. Sie meinte es durch und durch positiv. Sie sagte sogar, man merke mir mittlerweile sogar an, wer mein Chef ist und dass ich schon lange für ihn arbeite. Hab ich einfach mal als Kompliment genommen, obwohl man diesen Satz auch durchaus als negativ ansehen kann.

Ich denke, ich muss ein gesundes Mittelmaß finden. Ich muss nicht immer stark sein. Ich darf auch mal schwach sein. Nicht jeder will mir direkt etwas böses, wenn er mal einen Spaß auf meine Kosten macht. Wenn ich so einen Spaß über mich mache, kann ich drüber lachen. Aber nicht mehr, wenn andere ihn machen. Dann gehe ich direkt in den Angriffsmodus. Ich wünsche mir für mich selbst, dass ich im nächsten Jahr im Umgang mit mir und meinen Mitmenschen entspannter werde. Ruhiger. Mehr in mir ruhend. 

Dieses Jahr habe ich auch bisher nicht so den Weihnachtsblues wie im letzten Jahr. Letztes Jahr war
vom Anfang bis zum Ende ein wirklich hartes Jahr. Ein Jahr des Schmerzes, des Verlusts, der Rückschläge, des Abschieds. Das Jahr 2014 eines der Auferstehung, des Neubeginns, der Kraft und der Hoffnung. Hoffnung auf Mehr. Hoffnung auf ein erfülltes Leben, Stärke, Zufriedenheit, Liebe, Gemeinsamkeit. Aber auch eins der Erkenntnis und der Anerkennung. 

Anerkennung meiner Selbst

Und diese möchte ich weiter ausbauen und vor allem festigen. Denn, wenn die krankhafte Angst und das immer Gefallen wollen nicht wäre, ich glaube, ich wäre ne richtig coole Socke. Und voll die Rampensau. Vielleicht wäre ich basejumpende, Motocross fahrende, tantrische Yogini :-) Hört sich auf jeden Fall super und nach einer Menge Spaß an. Und ich hätte ein solches Leben wie Travis P.  & seine Frau Lyn-Z A. H. P.  :-D Das tun, was ich liebe, mit denen, die ich liebe. Zusammen reisen und die Welt sehen. 

Schade, dass ich diese Entdeckung nicht schon vor zehn Jahren, mit Mitte 20, gemacht habe. Aber alles hat eben seine Zeit und mit Mitte 20 sollte es bei mir wohl nicht sein. 

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