Freiheit

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Mittwoch, 25. September 2013

Ich Chef - Du nix

Heute hatten wir auf dem Therapieplan eine Ruderbootfahrt stehen. Ich war der Trommler und beschreibe es wie folgt :-)

Aus dem Tagebuch eines Galeeren Trommlers (a.D.): 

Der See war ruhig, die Luft kalt und klar, die Vögel zwitscherten vergnügt in den Bäumen - kurzum es war der ideale Tag für eine Rudertour zu Wasser. 

Somit beste Voraussetzungen für meine heutige  Mannschaft, bestehend aus zehn Landratten, die den Reha-Kurs ,Nie wieder burn out' verordnet bekommen hatten. 
Von mir liebevoll umbenannt in ,Schlimmer geht immer- Sklaverei für Jedermann'. 

Ihren verweichlichten Reaktionen nach zu urteilen, hatten sie wohl nie zuvor ein Ruderboot gesehen bzw. betreten (Ja, man fährt damit auf einem SEE und man kann tatsächlich NASS werden, denn die schön glänzende Oberfläche, in der Sie ihr Spiegelbild bewundern, besteht nunmal aus WASSER!!!). 

Kaum hatten wir uns ein paar Schläge vom Ufer entfernt, kamen auch schon die ersten Beschwerden: 
,,mimimi, meinRücken tut weh, meine Finger werden ganz schrumplig vom Wasser, der Fahrtwind bringt meine Frisur durcheinander (auf einem RUDERboot!)".

Was gelobe ich mir da doch längst vergangene Zeiten - wir saßen noch unter Deck, es roch nach Angst, Dreck und Schweiß und wer gejammert und nicht gespurt hat, bekam meine Peitsche zu spüren. 

Heutzutage werden die Teilnehmer weder verschleppt noch versklavt und müssen sich keine Glatze scheren, sondern dürfen ihre wallende Haarpracht behalten (Fahrtwind, pah). 

Selbst die Alten und Schwachen wurden mit zurück an Land genommen und nicht, wie in der guten alten Zeit, aus Kostengründen über Bord geschmissen. 

Trotzdem waren auf mein gebrülltes Kommando: ,,Morgen selbe Zeit, selber Ort!" die Reaktionen, abgesehen von dem mir entgegen fliegenden Paddel, eher verhalten. 

Ich an dieser Stelle kann nur sagen: 
,,Ick freu mir - trotzdem!"

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