Freiheit

Freiheit

Samstag, 28. September 2013

Et kütt wie et kütt


Gestern war Halbzeit. In 2,5 Wochen bin ich wieder zu Hause. 
Das weckt sehr gemischte Gefühle in mir. Einerseits freue ich mich darauf einige Leute wiederzusehen und wieder in meiner vertrauten Umgebung zu sein. Andererseits muss ich mich dann auch mit den Personen und Dingen auseinandersetzen, die mich behindern und mich ständig auf der Stelle treten lassen. Vor allem mit mir selbst. 
Außerdem verlasse ich damit den schützenden Kokon, der mich hier umgibt. 
Werde ich eine Raupe sein, am Boden kriechend und nur langsam und beschwerlich die Hindernisse überwinden und vorankommen, oder werde ich als schillernder Schmetterling hervorkommen, der sich von allem ihn beengendem befreit hat und sich in die Lüfte erhebt.  

Ich frage mich, wie lange sich das hier Erlernte in meinen Alltag integrieren lässt bzw. ich es auch wirklich umsetze. 
Wie lange werde ich zu Hause brauchen, um meinen inneren Schweinehund wieder einzufangen und in seine fensterlose Hütte zu sperren? Denn hier darf er legitim seine Freiheit genießen, ganz behäbig über die weiß-grün gefliesten Entspannungsfelder trotten und sich im Mittagsschläfchen suhlen. 
Oder sollte ich ihn nicht wegsperren und ihn stattdessen lieber an die kurze Leine nehmen und ihm jeden Tag Spielzeit einräumen? Wäre er dann einfacher zu besänftigen? Ich kann verstehen, dass er mir misstraut. Wie oft schon habe ich ihn mit säuselnder Stimme und Kauknochen eingelullt und eingesperrt. 

Zur Unterstützung habe ich mir einige Bücher zu diversen Entspannungstechniken gekauft. Theoretisch bin ich also fit auf diesem Gebiet. Gedanklich sehe ich mich selbst glücklich als beineverknotende, tiefenentspannte Yogini. Praktisch gesehen - nun ja... Ich nehme mir jeden Abend vor schön brav am nächsten Tag die Yoga- und Atemübungen zu machen. Dann ist das Bett meist aber ausgerechnet an diesem Morgen viel bequemer als der harte Boden und Zeit für sich selbst ist hier ja eh rar gesät (hüstl...). 

Meine Therapeutin sagt, was lange kommt, braucht auch lange, um wieder zu gehen und dass ich geduldiger mit mir selbst sein soll. 

Kurzum, erzwingen kann ich nichts und et kütt wie et kütt.....

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