Freiheit

Freiheit

Sonntag, 17. November 2013

Die Gedanken sind frei

In der Klinik riet man mir, erwas zu finden, was mir Spass macht. Dort ist auch meine Liebe zum Schreiben wieder erwacht. Eine neue Welt zu erschaffen, in eine andere Rolle zu schlüpfen, den Figuren Leben einzuhauchen, ja sogar das Recherchieren von Hintergrundinformationen macht mir Spass und erfüllt mich. Wenn ich schreibe, tauche ich in die Geschichte ein und vergesse Zeit und Raum um mich herum.
Daher habe ich gestern und heute einen VHS Kurs für Kreatives Schreiben besucht.

Eine Übung, um zu einer Geschichte zu erlangen, war über einen Friedhof zu spazieren, die Grabsteine zu betrachten und den Gesprächen der anderen Besucher zu lauschen. Wir sollten uns ein Grab heraussuchen, das uns ansprach, bei dem wir länger verweilten als bei den anderen. Daraus sollten wir eine Geschichte schreiben, z.B. über das Leben der Verstorben, die eines Besuchers oder des Eichhörnchens, das in den hohen Bäumen lebt, die den Friedhof umringen.

Ausserdem gab es Tipps, um Schreibblockaden zu umgehen und viele Schreibübungen.
Aus Zeitungsartikeln kann man neue Geschichten erfinden, z.B. aus der, dass ein betrunkener Autofahrer einfach auf der Autobahn anhielt, auf dem Seitenstreifen parkte und, sich an ein Schild lehnend, erleichterte. Mir kam die Idee aus Sicht des Schildes eine Geschichte zu verfassen :-) Wenn sie spruchreif ist, werde ich sie hier veröffentlichen.

Die anderen Kursteilnehmer und auch die Dozentin gaben mir ein sehr positives Feedback. Dass ich eine sehr gute und sehr schöne Art habe zu schreiben und nur noch an den Rändern etwas gefeilt werden muss, um die Geschichten zu verfeinern. Darüber freue ich mich sehr. Ebenfalls hat mich gestern gefreut, dass eine Teilnehmerinmeinte, als sie mich zu Kursbeginn einschätzen sollte, ich wirke tough und stehe mit beiden Beinen im Leben. Das zeigt mir, das ich anders rüberkomme, als ich mich manchmal fühle.

Schreiben macht mich glücklich. Ich muss mich mal nicht mit mir selbst beschäftigen, sondern kann für die Zeit des Schreibens die Realität und den Alltag vergessen.
Bisher dachte ich, ich bevorzuge ironische, lustige Geschichten und sträubte mich erst innerlich dagegen auf dem Friedhof nach Inspiration zu suchen. Aber der Anfang der Geschichte, der daraus entstand, verblüffte mich, denn er lässt mich nicht los. Die Geschichte drängt mich dazu weitererzählt zu werden.

Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Wie heisst es so schön in dem Lied aus der Gmx Werbung: Die Gedanken sind frei

Dies ist die Fassung vor 1865 (Quelle Wikipedia):

1. Die Gedanken sind frei
Wer kann sie erraten?
Sie rauschen vorbei
Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
Kein Jäger sie schießen.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!

2. Ich denke was ich will
Und was mich beglücket,
Doch alles in der Stille
Und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
Kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!

3. Und sperrt man mich ein
Im finsteren Kerker,
Das alles sind rein
Vergebliche Werke;
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei.

4. Nun will ich auf immer
Den Sorgen entsagen,
Und will mich auch nimmer
Mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
Stets lachen und scherzen
Und denken dabei:
Die Gedanken sind frei.

5. Ich liebe den Wein,
Mein Mädchen vor allen,
Die tut mir allein
Am besten gefallen.
Ich sitz nicht alleine
Bei einem Glas Weine,
Mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei.

Grillen = trübe Gedanken

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